Nicht lange nach Drakes Rückkehr wurde ein weiteres Unternehmen vorbereitet, diesmal durch seinen Vetter john Hawkins. Das Ziel war das gleiche wie bei der Fahrt Lovells: die Versklavung von Afrikanern, um diese, unter Umgehung des spanischen Handelsmonopols, an die Siedler in Mittelamerika zu verkaufen. Sechs Schiffe verließen den Playmoth Sound am 2. Oktober 1567 mit insgesamt 408 Personen an Bord. Nachdem in der Nähe der kapverdischen inseln die portugiesische Karavelle Gracia Dei erobert worden war, übernahm Drake das Kommando über das Schiff. Bei einem Angriff auf eine Siedlung am Fluss Tagarin (heutiger Name Peninsula) in Sierra Leone im Januar 1568 wurden 250 Schwarzafrikaner gefangen genommen und versklavt. Danach segelte die Flotte in die Karibik und lief dort zunächst die kleine Insel Dominica und anschließend Borburata(im heutigen Venezula) an. Der Gouverneur weigerte sich jedoch, mit den Engländern zu handeln.Drake wurde zu diesem Zeitpunkt zum Kapitän der nur 50 Tonnen großen Judith ernannt. Im Juni 1568 erreichte die Flotte Rio de la Hacha. Die Spanier feuerten auf die als Vorhut geschickte Judith, worauf Drake das Haus des Gouverneurs beschießen ließ. Die Engländer blockierten nun den Hafen und zwangen den Gouverneur Miguel de Castellanos zum Handel. Hawkins konnte 200 seiner Sklaven verkaufen. Im Juli 1568 lief Hawkins Santa Marta an. Nachdem Hawkins’ Musketierein die Luft gefeuert und so einen Angriff vorgetäuscht hatten, gelang es ihm, weitere 110 Sklaven zu verkaufen. Der vermeintliche Angriff sollte den örtlichen spanischen Beamten ermöglichen, sich später geschickt aus der Affäre zu ziehen. Zu diesem Zeitpunkt waren noch 57 Sklaven an Bord von Hawkins’ Schiffen. Ein Versuch, auch die restlichen Sklaven „loszuwerden“, diesmal in Cartagena misslang.
Textquelle:https://de.wikipedia.org/wiki/Francis_Drake